Uçhisar
liegt an der Strasse von Nevþehir nach Göreme 7 km von Nevþehir entfernt mit der
gleichnamigen Burg als höchster Bodenerhebung im Gebiet. Von hier aus hat man einen
wunderbaren Blick auf das Uçhisar-Tal und die Umgebung. Wann die Erstbesiedlung
stattgefunden hat, ist unbekannt. Die Siedlungsform ähnelt jedoch der zwischen Ortahisar
und Ihlara gelegenen Selime-Burg. Die Zugänge zu den einzelnen Räumen können genau wie
in den unterirdischen Städten in den meisten Fällen mit einer grossen Steinscheibe
verschlossen werden. Auffallend an der Burg sind ihre vielen, jedoch heute überwiegend
eingefallenen Stockwerke. Einige Feenkamine im Norden, Westen und Süden der Burg sind von
den Römern ausgehöhlt und als Grabkammern benutzt worden. In den im allgemeinen sich zur Westseite
öffnenden Grabkammern stand in der Mitte eine Kline (antikes Ruhebett). Sowohl
an den Hängen des Burghügels als auch im Burgbereich selber sind nur wenige
Felsenkirchen vorhanden. Ein Grund dafür könnte das nahegelegene Göreme sein, wo sie in
hoher Anzahl zu finden sind. An den einfachen Felsengräbern aus der byzantinischen Zeit
lassen sich keine Besonderheiten mehr entdecken, da sie alle ausgeraubt und zerstört
wurden. An der Burg hat man bis anhin einen Tunnel, von dessen Vorhandensein gesprochen
wird und wie er zu Flucht- und Verteidigungszwecken bei den Burgen von Ortahisar und
Ürgüp (Baþhisar) vorhanden ist, nicht finden können. Die meisten Tunnel im Gebiet sind
jedoch ganz oder überwiegend eingebrochen, was auch bei dem von Uçhisar der Fall sein
dürfte.
Eine weitere
Besonderheit Uçhisars sind die vielen Taubenschläge (güvercin evleri) in den
Feenkaminen. Da den Bauern von Uçhisar nicht genügend Ackerland zur Verfügung steht,
müssen sie das wenige, das sie haben, auf bestmögliche und ergiebige Art und Weise
nutzen, und um das zu erreichen, düngen sie mit Taubenmist. |