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Die Mönchs- und Nonnenkloster

Göreme | Die Kirchen | Freilichtmuseum

 

Das links des Eingangs vom Göreme-Freilichtmuseum liegende sechs- bis siebenstöckige Felsenhaus ist als Nonnenkloster bekannt. In der ersten Etage befinden sich der Speisesaal, die Küche und einige Zimmer, in der zweiten eine zerfallene Kapelle, in der dritten eine durch einen Felskamin erreichbare Kirche mit einem Kreuzgewölbe, vier Säulen und drei Apsiden. Dem Templon an der Hauptapsis begegnet man selten. Neben den auf den unverputzten Fels aufgetragenen Fresken aus dem Leben Jesu verlaufen rote Schmucklinien. Die einzelnen Etagen sind durch tunnelähnliche Felskamine miteinander verbunden. Die engen Tunnel konnten wie auch in den unterirdischen Städten bei Gefahr durch dicke runde Steinplatten verschlossen werden. Von dem rechts vom Museumseingang befindlichen Mönchskloster kann nur das Erdgeschoss mit einigen Räumen besichtigt werden, die übrigen Etagen sind eingestürzt und für die Besichtigung gesperrt.
Die St. Basileos Kapelle

steht im Eingangsbereich des Freilichtmuseums. In dem von Säulen unterteilten Vorraum befinden sich Grabhöhlen. Die im 11. Jahrhundert errichtete Kapelle ist ein rechteckiges Gewölbe mit drei Apsiden an der linken Längsseite. Die Fresken stellen an der Hauptapsis ein Jesus-Portrait, an der Vorderseite Maria mit dem Jesuskind, an der Nordmauer St. Theodorus auf einem Pferd, an der Südmauer St. Georg, ebenfalls auf einem Pferd und mit dem Drachen kämpfend, St. Dimitrius und zwei weitere Heilige dar.

Die Elmalý Kirche

elmali_s.jpg (2482 bytes)hat neun Kuppeln, vier Säulen, drei Apsiden, einen Grundriss in Form des griechisch-orthodoxen Kreuzes und wurde Ende des 11. oder zu Beginn des 12. Jahrhunderts erstellt. Geometrische Motive und Kreuze wie in der St. Basileos-Kapelle und in der Barbara-Kirche sind auf den unverputzten Fels aufgetragen. Die Fresken stellen die Deesis, die Geburt, die Anbetung der Heiligen Drei Könige, die Taufe, die Auferstehung des Lazarus von den Toten, die Verklärung, die Reise nach Jerusa-lem, das Abendmahl, den Judas-Kuss, Jesus auf dem Weg nach Golgatha, Jesus am Kreuz, die Grablegung und Jesu Weg ins Reich der Toten, die Frauen am leeren Grabe, die Himmelfahrt Jesu und Heilige dar, ferner aus dem Alten Testament die Gastfreundschaft des Propheten Abraham und die Verbrennung der Drei Jünglinge im Feuerofen dar.

Die St. Barbara Kapelle

barbara_s.jpg (2148 bytes)liegt hinter dem Felsen mit der Elmalý-Kirche. Sie hat einen kreuzförmigen Grundriss, zwei Säulen, eine Haupt- und zwei Nebenapsiden. Süd-, West- und Nordflügel sind überwölbt, die Mitte und der Ostflügel überkuppelt. Geometrische Motive und Fabelwesen in reicher Zahl sind mit roter Farbe auf den unverputzten Fels unter der Kuppel und auf die Wände aufgetragen. Ausserdem wurde ein Muster gemalt, das Mauerwerk vortäuschen soll. Die Kirche stammt aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts.

Die Fresken stellen Jesus Pantokrator an der Hauptapsis, im rechten Flügel St. Georg auf dem Pferd und mit dem Drachen kämpfend und St. Theodorus dar und im rechten Flügel St. Barbara.

Die Yýlanlý oder St. Onouphrios-Kirche

yilanli_s.jpg (2075 bytes)aus dem 11. Jahrhundert hat einen quergeteilten, viereckigen und überwölbten Raum und einen kleineren Zusatzraum mit einer geraden Decke an der Südseite, in dem Gräber eingelassen sind. Die Apsis wurde in die linke Längswand eingemeisselt und, ohne sie zu vollenden, belassen. Der Eingang liegt an der Nordseite. Beidseitig des Gewölbes sind in Kappadokien verehrte Heilige abgebildet.

Die Fresken stellen links gegenüber dem Eingang Jesus mit der Bibel in der Hand, im Ostteil St. Onesimus, St. Georg und St. Theodorus mit dem Drachen kämpfend, die das wahre Kreuz tragende Helena und Konstantin; im Westteil die unbekleidete, langhaarige und vor einer Palme stehende Onouphrios und an ihrer Seite die Heiligen St. Thomas und St. Basileos, letzterer ein Buch in der Hand haltend, mit segnender Gebärde.

Im ersten nachchristlichen Jahrhundert lebten der Religion stark verhaftete Einsiedler in der ägyptischen Wüste. Um die Lebensphilosophie dieser Eremiten kennenzulernen, ging der Heilige Paphnutius im 4. Jahrhundert ebenfalls dorthin und lernte dabei die Eremitin Onouphrios kennen, die ein beispielhaftes Eremitendasein führte und der er, als sie starb, beistand.

Küchen-, Lager- und Essräume

refectory_s.jpg (1634 bytes)Zwischen der Yýlanlý- und der Karanlýk-Kirche befinden sich drei miteinander verbundene Räume. Der erste ist ein Lagerraum mit Vertiefungen in den Wänden für die Vorräte, der zweite eine Küche mit einem tandýr (Erdofen) Und der dritte der Essraum. Hier steht links vom Eingang eine steinerne Platte mit einer steinernen Sitzbank für etwa 40 - 50 Personen, und rechts eine Traubenpresse.

Die Karanlýk Kirche

dark-supper_s.jpg (2509 bytes)wurde Ende des 11., Anfang des 12. Jahrhunderts gebaut. Den rechteckigen, überwölbten Vorraum betritt man über eine gebogene Treppe an der Nordseite. An der Südseite des Vorraums liegt ein Grab. Das Kirchengewölbe hat einen kreuzförmigen Grundriss, eine Zentralkuppel, vier Säulen und drei Apsiden. Sie wird die Dunkle Kirche genannt, weil das Licht nur durch ein einziges kleines Fenster im Vorraum einfallen kann. Das ist auch der Grund für den guten Zustand der Farben, mit denen die Fresken gemalt wurden. Der Vorraum und das Kirchengewölbe sind mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament reichlich geschmückt. Die Fresken stellen die Fürbitte, die Verkündigung, die Reise nach Bethlehem, die Geburt, die Anbetung der Heiligen Drei Könige, die Taufe, die Auferstehung des Lazarus von den Toten, die Verklärung, die Reise nach Jerusalem, das Abendmahl, den Judas-Kuss, Jesus am Kreuz, Jesu Weg ins Reich der Toten, die Frauen am leeren Grabe, den Missionierungsauftrag an die Apostel, Jesu Himmelfahrt, die Gastfreundschaft des Propheten Abraham und die Drei Jünglinge im Feuerofen dar.

Die St. Katharinenkirche

liegt zwischen der Karanlýk- und der Çarýklý-Kirche. Sie wurde im 11. Jahrhundert von einer Dame namens Anna in Auftrag gegeben und der Heiligen Katharina geweiht. Sowohl Vor- als auch Hauptraum haben einen kreuzförmigen Grundriss, der Hauptraum hat eine Zentralkuppel und Seitengewölbe. In den Boden des reliefgeschmückten Vorraumes sind neun Gräber eingelassen und in die Seitenwände zwei Grabnischen. Die Fresken im Hauptraum stellen an der Apsis die Deesis, darunter in Medaillons die Kirchenväter Gregor, Basileos und Johannes Chrysostomos; im Nordflügel an der Südwand St. Georg zu Pferde, gegenüber St. Theodorus, St. Katharina und andere Heilige dar.

Die Sandalias oder Çarýklý Kirche

sandals-trans_s.jpg (2195 bytes)hat zwei Säulen und zwei Eckpfeiler, ein Kreuzgewölbe, drei Apsiden und vier Kuppeln und stammt aus dem späten 12. Oder frühen 13. Jahrhundert. Ihr Name stammt vermutlich von den Fussspuren auf dem Fresko, das Jesu Himmelfahrt darstellt. Die Fresken sind in der Regel gut erhalten, weisen lange, grosse Figuren auf und ähneln denen in der Elmalý- und Karanlýk-Kirche.

Die Darstellungen von Jesus auf dem Weg zur Kreuzigung und die Kreuzigung selber sind jedoch nur in der Çarýklý-Kirche vorhanden. Unter der Zentralkuppel sieht man Jesus Pantokrator, umgeben von Medaillons mit Brustbildern von Engeln, an der Hauptapsis die Deesis, an der Nordapsis Maria mit dem Kind, an der Südapsis den Erzengel Michael. Die Wandfresken stellen die Geburt, die Anbetung der Heiligen Drei Könige, die Taufe, die Auferstehung des Lazarus von den Toten, die Verklärung, die Reise nach Jerusalem, den Judas-Kuss, die Frauen am leeren Grabe, die Himmelfahrt Jesu und Heilige dar.

 
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