Ataman Title Ataman Hotel
Unser Hotel Türkei Kappadokien  Ausflüge Ansichten Gästebuch Reservation Home


Karawansereien

Für die Handelsbeziehungen in der seldschukischen Periode war ausser dem Bau von Strassen der von Karawansereien und Rasthäusern charakteristisch. Hier konnten sich die Reisenden ausruhen und ihren Bedarf sowie den ihrer Tiere decken.

Die Karawansereien stammen aus Mittelasien und entstanden unter den Karamanen , Gasneviden und Gross-Seldschuken. Ursprünglich waren sie kleiner, hiessen ribad und dienten nur militärischen Zwecken. Dann wurden sie aus Gründen missionarischer Aktivitäten und zur Verpflegung und Unterbringung der Durchreisenden vergrössert. Besonders während der Regierungszeit der seldschukischen Sultane Kýlýçarslan II und Alaeddin Keykubat I stieg der Bau von Karawansereien stark an oder bestehende wurden aus obengenannten Gründen vergrössert. Den Schutz der Karawansereien gewährleistete der Staat. Für irgendwelche Verluste, die dem Reisenden auf dem Weg entstanden, leistete der Staat Schadenersatz. Es bestand also eine Art Reiseversicherung. Der inländische und zwischenstaatliche Handel entwickelte sich unter den Seldschuken zu hoher Blüte. Parallel zu der steigenden wirtschaftlichen Macht der Seldschuken stieg ihr politischer Einfluss.

In den Karawansereien erhielt jeder, egal ob Einheimischer oder Fremder, drei Tage Unterkunft und Verpflegung. Seine Schuhe wurden repariert, die Armen erhielten neue, Kranke wurden behandelt, Tiere verpflegt, Pferde beschlagen. Religiösen Verpflichtungen ging man im mescid nach, der islamischen Kapelle, die meistens mitten im Innenhof steht und das wichtigste Gebäude einer Karawanserei ist. Um den Innenhof herum gruppieren sich Schlafräume, Stallungen, Vorratslager, Toiletten und das Badehaus. Die Schlafräume wurden mittels Holzkohle- oder Erdofen beheizt und mit Kerzen oder Öllampen beleuchtet. Sämtliche Dienstleistungen für Mensch und Tier wurden von Karawanserei-Bediensteten ausgeführt.

Das Baumaterial für die kappadokischen Karawansereien ist behauenes Vulkangestein. Die Mauern einer Karawanserei sind aus Sicherheitsgründen sehr hoch und dick und ähneln Stadtmauern. Eines der schönsten Beispiele seldschukischer Steinbearbeitung sieht man an einem taç kapý (Steintür) genannter Portalbogen. Die Tore ähnelten Burgtoren und waren aus Eisen. Zu dekorativen Zwecken wurden überwiegend geometrische Motive und stilisierte Pflanzen dargestellt. Der Abstand zwischen den einzelnen Karawansereien betrug jeweils 40 bis 50 km, eine Tagesreise. Eine Route führte über Antalya, Konya, Aksaray und Kayseri nach Erzurum in den Iran und über Täbris nach Turkmenien, eine weitere an der Schwarzmeerküste entlang über Amasya nach Tokat, Sivas, Malatya und Diyabakýr in den Irak.

Die kappadokischen Karawansereien liegen an den Schnittpunkten der Nordsüd- und Ostwestrouten und zählen zu den schönsten Beispielen seldschukischer Architektur.

Sultanhan, Aksaray

40 km von Aksaray entfernt an der Autostrasse nach Konya liegt die Karawanserei in dem gleichnamigen Dorf. Sie wurde unter Seldschukensultan Alaaddin Keykubat im Jahre 1223 erbaut und ist ein Vorzeigebeispiel unter den selschukischen Bauten ihrer Art. Den rechteckigen Innenhof betritt man durch ein prachtvolles Tor. In der Mitte des Innenhofes steht das köþk-mescid, an der rechten Seite sind Arkaden, an der linken Schlaf- und Vorratsräume sowie ein zweites Eingangstor. Der Portalbereich ist mit einem Gewölbe, dessen Spitzbogen von 32 Säulen, die in vier Reihen zu je acht Stück angeordnet sind, getragen werden. Das Licht fällt durch fener (konische und kuppelig verglaste) Öffnungen.

Aðzýkarahan, Aksaray

Aðzýkarahan PortalDie am besten erhaltene aller seldschukischen Karawansereien liegt bei Kilometer 15 an der Autostrasse von Aksaray nach Nevþehir. Der Bau begann 1223 unter Alaaddin Keykubat und wurde unter dessen Sohn Keyhüsrev fertiggestellt. Gegenüber dem Portal liegt das auf vier Bogen ruhende köþk-mescid. Die geschlossenen Räume der Karawanserei liegen links des Nebeneingangs.

Sarýhan, Avanos

sarihan_s.jpg (1751 bytes)Die Sarýhan-Karawanserei liegt 15 km südöstlich von Nevþehir im Kreis Avanos und 6 km nördlich von Ürgüp im Damsa-Tal an der Ostwestachse Aksaray - Kayseri, wurde 1249 unter Sultan lzettin Keykavus II in Auftrag gegeben und ist auf einer Flache von 2000 qm erbaut. Das Baumaterial sind sorgfältig behauene gelb-rötlich-hellbraune Steine. Sowohl für die Umrandung des Riesenportals als auch für die Mauern wurden aus dekorativen Gründen Steine in zwei Farben verwendet. Das im oberen Abschnitt teilweise zerstörte Portal ist mit geometrischen Motiven umrandet. Das köþk-mescid befindet sich ausnahmsweise nicht in der Mitte des Innenhofes, sondern wurde im Portalbereich gebaut. Die Tornische des sich zum Innenhof öffnenden Gebäudes ist abgestuft. Am Ende der linken Hofseite verläuft ein Säulengang mit Brunnen, an der linken Seite liegen die Ruheräume und das Badehaus. In einigen Steinen des Säulenganges sind die Zeichen der Steinmetzen eingeritzt. Die Stallungen ähneln denen in Sultanhan und Aðzýkarahan. Sie sind mit einer schlichten Kuppel überdacht.

Die oberen Abschnitte der Karawanserei waren grösstenteils zerstört und sind 1991 originalgetreu restauriert worden. Sarýhan war die letzte seldschukische Karawanserei, die gebaut wurde.

 
cizgi.gif (1086 bytes)

Unser Hotel | Türkei | Kappadokien | Tägliche Ausflüge | Ansichten | Gästebuch | Reservierung | Home